Auf einen Kaffee mit Frank Maulbetsch

CyberForum 01.04.2025

„Es sind die Menschen, die den Unterschied machen!“ – Dieser Satz ist nicht nur ein Motto für Frank Maulbetsch, sondern der Kern seiner Arbeit bei abtis. Als Head of People & Culture gestaltet er eine Unternehmenskultur, in der Mitarbeitende nicht nur als Fachkräfte gesehen werden, sondern als wertvoller Teil eines inspirierenden und zukunftsorientierten Teams.

Frank hat sich mit einer klaren Vision und seiner gr@vity-Strategie dem Bereich People & Culture verschrieben. Für ihn geht es nicht nur darum, Talente zu finden – es geht darum, das Umfeld zu schaffen, in dem sie sich entfalten können. Als ehemaliger CFO weiß er genau, dass die wirtschaftlichen Ergebnisse nur dann stimmen können, wenn die Menschen dahinter wachsen und sich weiterentwickeln. In unserem Gespräch gibt er spannende Einblicke in seine Philosophie, wie People & Culture zu einem echten Erfolgsfaktor für Unternehmen wird – und warum ein gutes Miteinander der Schlüssel zu allem ist.

Die Begegnung mit Frank war echt bereichernd – mir wurde klar, dass „People & Culture“ bei ihm nicht als Buzzword daherkommt. Es ist das Herzstück seiner Arbeit und einer erfolgreichen Unternehmensstrategie.

Frank, als Head of People & Culture bei abtis hast du eine zentrale Rolle in der Entwicklung und Gestaltung der Unternehmenskultur. Was hat dich dazu gebracht, diesen Bereich mit so viel Leidenschaft zu gestalten?

Mein beruflicher Werdegang ist sehr vielfältig. Ursprünglich komme ich aus der Bankenbranche, habe dort viele Jahre im Kreditgeschäft gearbeitet und die meiste Zeit als Bereichsleiter und Führungskraft Verantwortung übernommen. Als CFO in einem mittelständischen IT-Unternehmen war ich primär für die Finanzen zuständig und ich habe nie die Möglichkeit gehabt, mich voll auf People & Culture zu konzentrieren. Nachdem das Unternehmen verkauft wurde, war für mich klar: Ich wollte mich jetzt ganz dieser Aufgabe widmen, weil ich glaube, dass der Mensch der wichtigste Erfolgsfaktor eines Unternehmens ist. Gerade bei abtis sehe ich es als meine Aufgabe, nicht nur die wirtschaftliche Seite zu betrachten, sondern wirklich und nachhaltig mit den Mitarbeitenden zu arbeiten und ein Umfeld zu schaffen, in dem sie sich entfalten können.

Du sprichst oft von der „Champions League“ im People & Culture-Bereich. Was bedeutet das konkret für dich, und warum nutzt du dieses Bild so gerne?

Das Bild stammt aus meiner Leidenschaft für Fußball. Es ist ein sehr greifbares Beispiel. Wenn wir als Unternehmen den Anspruch haben, technologisch führend zu sein, müssen wir auch unsere Mitarbeitenden entsprechend unterstützen. Die Champions League im Fußball bedeutet nicht nur, dass man an der Spitze spielt, sondern auch, dass man sich ständig weiterentwickeln muss. Und genauso sehe ich es in der People & Culture-Arbeit: Wenn der Anspruch an unsere Mitarbeitenden so hoch ist, dann kann People & Culture nicht im Bereich ‚Kreisliga‘ agieren. Wir müssen die gleiche Exzellenz an den Tag legen und den Anspruch an uns selbst mindestens genauso hoch formulieren.

Du hast oft betont, dass P&C nicht nur für Gehaltsabrechnung und Personaladministration zuständig ist, sondern einen strategischen Beitrag leisten muss. Warum ist es aus deiner Sicht so wichtig, dass People & Culture in der Geschäftsführung angesiedelt ist?

Wenn man den Menschen als den zentralen Erfolgsfaktor eines Unternehmens begreift, muss People & Culture nahe, bzw. in der Unternehmensspitze angesiedelt sein, um die richtigen strategischen Entscheidungen zu treffen. Ohne ein starkes People & Culture-Team wird man nicht die passenden Mitarbeitenden finden, begeistern, entwickeln und binden können. Deshalb ist es so wichtig, dass P&C nicht nur ein Unterstützungsbereich ist, sondern, dass wir selbst strategierverantwortlich sind. Unsere Arbeit muss aus meiner Sicht genauso überlegt und strategisch erfolgen wie die Planung im Finanz- oder Marketingbereich.

Du hast erwähnt, dass P&C das Geschäftsmodell verstehen muss. Wie sorgt ihr dafür, dass People & Culture eng mit dem operativen Geschäft verknüpft ist?

Um P&C erfolgreich zu machen, müssen wir als People & Culture Team das Geschäftsmodell verstehen. Das bedeutet, dass wir die verschiedenen Fachabteilungen kennen, die Technologien, mit denen wir arbeiten, und auch die Ziele und Herausforderungen des Unternehmens. Meine Erfahrung aus der Finanzbranche hilft mir dabei, weil ich das Geschäft und seine Zahlen sehr gut verstehe. Dieses Wissen ist für uns entscheidend, um als P&C-Team proaktiv und nicht reaktiv zu arbeiten.

Wenn es um den Fachkräftemangel geht – was macht abtis attraktiv für Talente?

Wir bieten nicht nur einen Job, sondern eine echte Perspektive. Unsere Mitarbeitenden wissen, dass sie bei abtis ständig lernen und sich weiterentwickeln können. Wir leben kontinuierliche Weiterbildung und eine starke technologische Orientierung. Aber das ist nicht alles. Wir bieten auch eine hohe Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung und dem Arbeitsort, was in der heutigen Zeit für viele Talente ein entscheidender Faktor ist. Unsere Arbeitskultur ist sehr offen, und wir ermutigen die Mitarbeitenden, ihre Ideen einzubringen und sich aktiv in die Unternehmensentwicklung einzubringen. Wir vertrauen unseren Mitarbeitenden und geben ihnen die Freiheit, ihre Aufgaben eigenverantwortlich zu erledigen und sich fachlich zu verwirklichen.

Resilienz und Gesundheit spielen eine immer größere Rolle im Arbeitsumfeld. Wie sorgt ihr bei abtis dafür, dass Mitarbeitende nicht nur fachlich, sondern auch mental gesund bleiben?

Für uns ist es essenziell, ein Umfeld zu schaffen, das nicht nur fachlich und technologisch herausfordernd, sondern auch gesundheitsfördernd ist. Wir haben in der letzten Zeit einige Maßnahmen entwickelt, die darauf abzielen, die Resilienz und das Wohlbefinden unserer Mitarbeitenden zu stärken. Flexibilität im Arbeitsort und der Arbeitszeit ist nur ein Baustein. Wir haben eine offene Kommunikationskultur, in der es auch Raum für persönliche Themen gibt. Außerdem haben wir eine wissenschaftlich fundierte Mitarbeiterumfrage durchgeführt, um herauszufinden, wo es noch Verbesserungspotenzial gibt. Es geht darum, nachhaltig ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das den ganzen Menschen berücksichtigt – und das nicht nur in Zeiten von Stress oder Krankheit.

Ihr setzt auf ein unternehmensspezifisches Rollenmodell. Was genau bedeutet das, und wie hilft es den Mitarbeitenden?

Unser unternehmensspezifisches Rollenmodell ist ein zentrales Element unserer  Mitarbeitendenentwicklung und orientiert sich an zukunftswirksamen Kompetenzen – wir nennen diese Future Skills. Es geht darum, die erforderlichen Fähigkeiten in den jeweiligen Rollen zu definieren und unsere Mitarbeitenden hieran gezielt weiterzuentwickeln. Jede/r Mitarbeitende hat somit eine klare Perspektive gibt und es ermöglicht uns, individuell auf die Bedürfnisse und Potenziale der Mitarbeitenden einzugehen. Damit stellen wir sicher, dass wir uns nicht nur fachlich, sondern ganzheitlich und kontinuierlich weiterentwickeln.

Was sind aus deiner Sicht die wichtigsten Fähigkeiten, die Mitarbeitende bei abtis mitbringen sollten?

Es gibt nicht die eine Fähigkeit, die alle mitbringen müssen, aber es gibt bestimmte Schlüsselkompetenzen, die besonders wichtig sind. Zuallererst ist es das richtige abtis Mindset – eine hohe Lernbereitschaft, Pragmatismus, Hilfsbereitschaft und die Fähigkeit, sich schnell auf neue Situationen einzustellen. In einem technologisch getriebenen Unternehmen wie abtis ist es außerdem wichtig, dass die Mitarbeitenden eine Affinität zur Technologie haben und bereit sind, sich mit neuen Entwicklungen auseinanderzusetzen. Doch neben diesen fachlichen Fähigkeiten sind auch soziale Kompetenzen gefragt: Teamarbeit, Kommunikation und die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen.

Das Konzept „gr@vity“ habt ihr entwickelt, um Talente anzuziehen. Was steckt dahinter, und wie zieht abtis so viele Talente an?

„gr@vity“ ist die Anziehungskraft, die wir mit unserer Unternehmenskultur entwickeln wollen. Der Name ist Programm: Wir möchten, dass abtis für externe Talente so magnetisch wird, dass sie gar nicht erst nach anderen Arbeitgebern suchen müssen. Um das zu erreichen, erzählen wir nicht nur die Geschichte von abtis, sondern leben sie auch. Unsere Werte, die offene Kommunikation und die Perspektiven, die wir unseren Mitarbeitenden bieten, sind entscheidend für den Erfolg. Wir investieren in Sichtbarkeit, sowohl durch Social Media als auch durch die direkte Ansprache von Talenten. Unsere Mitarbeitenden sind unsere besten Markenbotschafter.

Was siehst du als die größten Herausforderungen für People & Culture in den kommenden Jahren?

Die Anforderungen an Menschen und Unternehmen, die Geschwindigkeit der Veränderung und die Komplexität werden weiter steigen. Der Arbeitsmarkt wird sich weiter verändern und wir müssen sicherstellen, dass wir die richtigen Talente finden und gleichzeitig eine Kultur der Offenheit und des Vertrauens aufrechterhalten. Außerdem wird das Thema mentale Gesundheit und Resilienz immer wichtiger werden. Unternehmen müssen nicht nur für die fachliche Entwicklung ihrer Mitarbeitenden sorgen, sondern auch für ihre emotionale und psychische Gesundheit. Wir sind gut beraten, wenn wir bei allem Technologie- und Digitalisierungsstreben die „natürliche Intelligenz“, also die Menschen und Mitarbeitenden weiterhin im Fokus behalten. Die größte Herausforderung sehe ich darin, hierbei nicht nachzulassen und dranzubleiben!