Update von der VMworld 2020

Mitglieder 13.01.2021 Login Consultants Germany GmbH

In diesem Blogbeitrag beschäftigen wir uns unter anderem mit den folgenden Themen:

  • VMware Bitfusion
  • VMware Tanzu
  • VMware vSphere
  • VMware Horizon
  • VMware Workstation


Im 1. Blogbeitrag beschäftigten wir uns unter anderem mit den folgenden Themen:

  • VMworld 2020 – Alles ist Anders
  • Project Monterey
  • VMware SASE


Neben den bekannten Namen wie VMware vSphere, Horizon und seit 2019 Tanzu, erfuhr man in diesem Jahr von neuen Projekten und Produkten mit klingenden Namen wie Monterey, VMware SASE, VMware Bitfusion und vielem mehr.

Auch wenn es mittlerweile schwer ist einen vollständigen Überblick über das Portfolio der Produkte von VMware zu behalten, werde ich versuchen die einzelnen Themen aufzugreifen und bestmöglich zusammen zu fassen.

VMware Bitfusion

Mit VMware vSphere Bitfusion können Anwendungen wie Artificial Intelligence (kurz: AI) und Machine Learning (kurz: ML) mithilfe von Grafikkarten beschleunigt werden.

vSphere Bitfusion ändert die Architektur, welche die Verbindung von Grafikkarten (GPU) zu virtuellen Maschinen herstellt. Die in vSphere Server verbauten Grafikkarten werden mit Bitfusion zu sogenannten Pools zusammengefügt. Die Ressourcen aus diesen Pools können nun über das Netzwerk an virtuelle Maschinen zur Verfügung gestellt werden. Somit löst VMware die strikte Verbindung virtueller Maschine ESXi Server, in dem die Grafikkarte verbaut ist. Zusätzlich wird ein hohes Maß an Flexibilität erreicht. Unabhängig von der Verteilung der virtuellen Maschinen in Clustern für die gleichmäßige Auslastung von CPU und Arbeitsspeicher, können nun die Grafikkarten der vSphere Server gleichmäßig genutzt werden.

(Grafik im Original-Blog)

Einen weiteren Vorteil von vSphere Bitfusion bringt der Bitfusion Manager. Er erlaubt ein zentrales Monitoring von Zustand, Auslastung, Effizienz und Verfügbarkeit der entsprechenden GPU-Ressourcen.

Die Lizenzierung von vSphere Bitfusion ist nicht in der vSphere-Lizenz enthalten, sondern benötigt eine zusätzliche „Add-On“-Lizenzierung zu einer vSphere Enterprise+ Lizenz als Grundvoraussetzung.

VMware Tanzu

VMware Tanzu wurde bereits auf der VMworld 2020 angekündigt und ist die VMware Integration von Kubernetes Containern und einem DevOps-Ansatz in vSphere.

Während bei vielen vSphere Administratoren die Erwartungshaltung vorherrschte, dass nach Installation von vSphere 7 einfach ein weiterer Menüpunkt „Container“ auftaucht und man somit sanft in die Welt von DevOps und Co einsteigt, wurde ein Großteil davon leider enttäuscht. Die Voraussetzungen wie vCloud Foundation (kurz: VCF) machte es schwer „mal eben“ Kubernetes mit der VMware eigenen Lösung umzusetzen. Mit vSphere 7.0U1 gibt es nun „vSphere with Tanzu“. Als Anforderung ist nun eine vSphere-Installation mit einer Enterprise Plus Lizenz und die Verwendung von virtual Distributed Switches (kurz: vDS) genannt. Mit diesen Anforderungen ist man nun nach einem Upgrade auf vSphere 7.0U1 in der Lage eine 60-tägige Trial anzutreten. Nach Ablauf der Trial ist eine Subscription basierte Lizenzierung für die Verwendung von vSphere with Tanzu notwendig.

Nach der Installation und Ersteinrichtung stellt sich Kubernetes in vSphere dann in sogenannten Namespaces dar.

(Grafik im Original-Blog)

VMware vSphere

Im Bereich von vSphere gibt es seit dem 07.10.2020 das Release 7.0U1. Mit diesem Release wurden neben den Anpassungen der Konfigurationsmaxime auch einige Features, wie etwa „EVC for Graphic“ und die „vSphere Clustering Services“ (kurz vCLS) hinzugefügt.

Virtuelle Maschinen mit der neuen virtuellen Hardware in der Version 18 können mit bis zu 768vCPU und bis zu 24TB Arbeitsspeicher konfiguriert werden. Cluster dürfen in Zukunft über bis zu 96Hosts (mit der aktuellen vSAN Version weiterhin „nur“ 64Hosts) groß sein und über bis zu 10.000VMs beinhalten.

Eine vollständige Liste der vSphere 7.0 Konfigurationsmaxime findet sich natürlich wie immer auf der Configmax-Seite von VMware.

EVC for Graphics

Mit „EVC for Graphics” implementiert VMware die von CPUs bekannte Enhanced vMotion Compatibility (kurz: EVC) für GPUs. Somit kann in den Einstellungen für EVC auf einem Cluster nun ab vSphere 7.0U1 nicht nur die Einstellung für den Prozessor, respektive die CPU-Architektur, sondern ebenfalls die GPU-Architektur für Kompatibilität gewählt werden. Der Befehlssatz wird mit EVC dann soweit eingeschränkt, wie in der Konfiguration angegeben. Was auf den ersten Blick negativ erscheinen mag, da ja die modernen Funktionen der GPUs abgeschnitten werden, bringt im Tausch den Vorteil mit sich, dass alte und neue GPUs verwendet und die virtuellen Maschinen trotzdem via vMotion zwischen diesen unterschiedlichen Architekturen verschoben werden können.

vSphere Clustering Services (vCLS)

Die vSphere Clustering Services sollen laut VMware das Problem lösen, dass Cluster-Relevante Dienste nicht verfügbar sind, wenn das vCenter nicht erreichbar ist.

In der vSphere 7.0U1 führt VMware den vCLS mit DRS (Distributed Resource Scheduler) ein. DRS soll in Zukunft nicht mehr vom vCenter verwaltet und ausgeführt werden. Stattdessen soll die Konfiguration weiterhin über das vCenter erfolgen. Die Ausführung der konfigurierten Ressourcenverteilung erfolgt nun aber über die vCLS-Appliances. Die Appliances sind 1vCPU, 128MB Memory groß und verbrauchen 480MB Datenspeicher. Eine Netzwerkverbindung oder gar Konfiguration der Appliances, welche auf einem Mini Photon Betriebssystem basieren, ist nicht notwendig. Sie werden automatisch vom vCenter auf den Hosts eines Clusters ausgerollt und verwaltet.

(Grafik im Original-Blog)

VMware Horizon

Mit VMware Horizon 8 geht VMware weiter den Weg zur Verwaltung von Hybrid- und Multi-Clouds. Es werden nun die Plattformen Horizon on Azure VMware Solution (kurz: AVS), sowie Horizon on Google Cloud VMware Engine (kurz: GCVE) unterstützt. Da Linked-Clones laut VMware als „deprecated“ gelten und mit Horizon 8.1 vollständig aus dem Produkt entfernt werden sollen, sind Instant-Clones nun in sämtlichen Horizon Varianten verfügbar.

Horizon 8 bietet HTML Zugang ohne die Installation von Zusatzkomponenten. Außerdem wurde die REST API massiv ausgebaut und der Support für Linux gehostete Apps integriert.

Der Horizon Agent hat Optimierungen für den Bereich Echtzeit-Audio und -Video erhalten. Diese Optimierungen betreffen auch die H.265 En- und Decodierung und sollen die Unterstützung von Zoom, Microsoft Teams und Skype for Business verbessern.

VMware Workstation/Fusion

VMware hat sowohl VMware Workstation 16 und VMware Fusion 12 angekündigt. Die beiden Produkte wachsen in Zukunft etwas zusammen. Wer eine Lizenz für VMware Workstation oder Fusion kauft, kann Sie für beide Produkte verwenden und somit entweder auf MacOS oder Windows nutzen.

VMware Fusion Standard wurde als End of Availability (kurz: EOA) angekündigt und wird in Zukunft, abgeändert und analog zu VMware Workstation, als Fusion Player erscheinen.

Virtuelle Maschinen können nun mit bis zu 32vCPU, 128GB Memory und 8GB vRAM (vorausgesetzt die VM verfügt über mindestens 16GB Memory) provisioniert werden. Neben Kubernetes (über das CLI Tool „vctl“) wird nun vSphere 7 und DirectX 11, bzw. Direct3D in der Version 11 unterstützt.

Eine der wichtigsten Funktionen für viele Windows User ist sicherlich die VMware Workstation, die nun im Dark Mode genutzt werden kann;)