Wenn alle Stricke reißen: Backup?

Mitglieder 31.03.2017 aramido GmbH

Ein Backup (deutsch Datensicherung) ist eine Kopie von Daten mit der Absicht, diese im Fall eines Datenverlusts wiederherstellen zu können. (frei nach Wikipedia)


Der 31. März ist der Welt-Backup-Tag. An diesem Tag soll daran erinnert werden für die Sicherheit von Daten zu sorgen. Davon gibt es nämlich in der Zettabyte-Ära besonders viel: wir speichern ständig Bilder, Videos, Dokumente - privat und geschäftlich - und verursachten dadurch im Jahr 2016 1,1 Zettabytes (1.100.000.000.000.000 Megabytes) an Datenverkehr, Tendenz stark steigend. Wer nicht möchte, dass seine Daten verloren gehen, muss sich deshalb um Backups kümmern. Und seien Sie ehrlich: haben Sie ein aktuelles Backup von Ihrem Computer, Ihrem Smartphone, Ihrem Tablet und Ihren Inhalten in der Cloud?

Gegen was sollen die Daten geschützt werden?

Bevor mit einer willkürlichen Datensicherung begonnen wird, muss zunächst die Frage beantwortet werden, gegen welche Arten von Verlust die Daten geschützt werden sollen. Zwar trägt eine Spiegelung von Daten, zum Beispiel durch ein RAID-System, zur Datensicherheit bei, doch handelt es sich nicht immer um ein Backup im eigentlichen Sinn. Wer eine Festplattenspiegelung im Einsatz hat und eine Datei versehentlich löscht, der wird diese Datei auf beiden Festplatten löschen, da ja auf beiden Datenträgern zur gleichen Zeit die gleichen Operationen ausgeführt werden. Häufige Bedrohungen wie Feuer, Überflutungen, technisches Versagen, Diebstahl oder Verlust lassen schnell einige Anforderungen an Datensicherungen erkennen: ein Backup sollte auf einem qualitativ hochwertigen Datenträger an einem entfernten Ort, der vor Feuer, Wasser und Diebstahl sicher ist, gelagert werden. Neben der Frage, vor welchen Bedrohungen ein Schutz bestehen soll, muss im Rahmen des Business Continuity Managements (BCM) auch geklärt werden, wie schnell das Backup wiederhergestellt werden muss. Darf es maximal zu einer Dienstunterbrechung im Minuten- oder gar Sekundenbereich kommen, müssen Verfahren wie Hot-Standbys eingerichtet werden. Wer Ausfallzeiten im Stundenbereich verkraften kann, muss dennoch für eine zügige Wiederherstellung sorgen. Komplettsicherungen auf Bandlaufwerken sind robust, benötigen aber unter Umständen einen längeren Zeitraum zur Wiederherstellung. Auch können diese Verfahren kombiniert werden, sodass wichtige System innerhalb von einem bestimmten Zeitraum wieder verfügbar sind, und Sekundärsysteme später folgen. Weiterführend gibt es gesetzliche und regulatorische Anforderungen, die jeweils im Einzelfall geklärt werden müssen. Kontaktieren Sie uns, um für Ihre Daten eine Datensicherungsstrategie zu entwickeln.

Arten von Backups

Je nachdem, wie häufig Daten sich ändern, können unterschiedliche Herangehensweisen für Datensicherungen gewählt werden. Unter einer Komplettsicherung versteht man eine Kopie aller zu sichernden Daten. Sie ist Ausgangspunkt für differenzielle oder inkrementelle Sicherungen, die zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Bei der differenziellen Sicherung werden nur diejenigen Dateien gesichert, die sich seit der letzten Komplettsicherung verändert haben, was Speicherplatz spart. Noch platzsparender ist das inkrementelle Backup, bei dem nur die Daten gesichert werden, die sich seit dem letzten inkrementellen Backup verändert haben. Gerade in Zeiten von Virtualisierung bekommt die Speicherabbildsicherung eine große Relevanz. Bei dieser Art des Backups wird der gesamte Datenträger, beispielsweise die Festplatte oder die Partition, gesichert, was auch eine sehr rasche Wiederherstellung ermöglicht. Bestimmte Systeme haben spezielle Anforderungen an die Art und Weise, wie eine Sicherung durchgeführt werden kann. Um Inkonsistenzen bei Datenbanken zu vermeiden, kann es sein, dass diese vor einer Sicherung heruntergefahren werden muss. In diesem Fall spricht man von einem Cold Backup. Im Gegensatz hierzu kann bei einem Hot Backup eine Sicherung der Datenbank im laufenden Betrieb hergestellt werden. Bei einem Systemausfall kann dann der Hot-Standby sofort übernehmen.

Verschlüsselte Backups

Die Speicherung von Backups in der Cloud erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Leistungsfähigere Internetleitungen und günstige Preise für Cloud Speicher erlauben die Speicherung von Datensicherungen off-site (außerhalb des Standorts), wobei die Sicherstellung der Vertraulichkeit der Daten besonders relevant wird. Grundsätzlich sollten Backups verschlüsselt werden, insbesondere wenn sie in der Cloud liegen. Dies beugt dem Datendiebstahl von Backup-Datenträgern vor und ist ohnehin eine häufige regulatorische Anforderung.

Funktionierende Backups

Aller Aufwand für die Datensicherungen ist umsonst, wenn im Fall der Fälle die Wiederherstellung der Backups nicht funktioniert. Deshalb ist es wichtig nach der Erstellung einer Sicherung diese auf ihre Konsistenz hin zu überprüfen, wofür das Sicherungsprotokoll wichtige Hinweise liefert. Schließlich bringen aber nur regelmäßige Wiederherstellungsversuche das Vertrauen in den Backup-Prozess. Bei einem Wiederherstellungsversuch auf einem Testsystem kann man erkennen, ob alle Daten problemlos hergestellt werden, wie lange der Versuch dauert und ob es zu unvorhergesehenen Problemen kommt.

Sorgen Sie für den Ernstfall vor

Datensicherungen sind eine wesentliche Komponente eines Sicherheitskonzepts. Werden Daten durch Verschlüsselungstrojaner, einen technischen Defekt oder höhere Gewalt zerstört, kann dies schwerwiegende Folgen haben. Klären Sie, gegen welche Bedrohungen Sie Ihre Daten schützen müssen und wie schnell eine Wiederherstellung stattfinden muss. Wer ein Auge auf regelmäßige, verschlüsselte und wiederherstellbare Datensicherungen hat, ist für den Ernstfall gut gewappnet.