Stolpersteine umgehen, die Lernkurve steigern – Mentoring macht’s möglich!

CyberForum 23.04.2015

Bild: KIT-Gründernews


„Mentoring? Coaching? Beratung? Brauche ich nicht!“, mag sich so mancher Unternehmer denken. Bei einigen Unternehmen trifft das sicherlich zu, doch können gerade junge StartUps und Gründer von der Zusammenarbeit mit einem Mentor oft enorm profitieren.

Der Austausch mit einem erfahrenen Unternehmer dreht sich dabei meist um fachliche Dinge wie den Businessplan oder um die Frage, wie die nächste Investitionsrunde angegangen werden sollte.

Aber auch wenn es um das Thema Team-Building geht, um den Umgang mit kleinen administrativen Hürden oder um das Design des neuen Logos – der Rat eines Mentors kann manchmal extrem hilfreich sein…

Was das Mentoring für ein Team und auch für den Mentor bedeuten kann, haben wir lengoo und Sven Häwel gefragt – deren offizielle Mentoring-Zeit ist zwar längst vorbei, aber das tut dem Austausch keinen Abbruch…


@lengoo: Wie würdet Ihr Euch selbst beschreiben

In unserer heutigen Zeit kommunizieren wir mühelos rund um die Welt. Räumliche Entfernungen sind unwichtiger geworden und wir sind zu einem globalen Dorf gewachsen, mit unbegrenzten Möglichkeiten für alle, die Vielfalt als Chance begreifen. Die richtige Sprache zu sprechen, ist dabei der erste Schritt. lengoo ist die einfachste Lösung zur Übersetzung von Textinhalten, so dass sie für jeden zugänglich werden.

Als innovativer Online-Übersetzungsservice verbinden wir unsere Kunden mit erfahrenen Übersetzern auf einer leistungsstarken Plattform. Unsere Kunden können sich so auf die Kommunikation in den Sprachen, die Sie gut beherrschen, konzentrieren, und über uns sprechen sie trotzdem ganz einfach mit der gesamten Welt.

@lengoo: Wie habt Ihr Euren Mentor kennengelernt?

Der Kontakt zu Sven Häwel wurde vom CyberForum hergestellt. Nach einem ersten unverbindlichen Kennenlernen und einem anschließenden Mentoring hat sich über die letzten zwei Jahre ein sehr lebendiger regelmäßiger Austausch zu den unterschiedlichsten geschäftlichen und persönlichen Fragestellungen etabliert.

@lengoo: Was hat Euch das Mentoring gebracht?

Durch das Mentoring haben wir uns als Gründerteam, aber auch unser Geschäftsmodell, sehr stark positiv entwickeln können. Zu Beginn haben wir uns eher mit großen Themen, wie beispielsweise Skalierung, Geschäftsmodell oder Organisation beschäftigt. Mittlerweile geht es um detailliertere Themen, wie SEO. Ohne das Mentoring wären wir sicher über viele Einzelteile gestolpert und hätten deutlich mehr Fehler gemacht. Wir sind sehr dankbar, dass wir diese Chance bekommen haben und können das Mentoring-Programm nur wärmstens weiterempfehlen. Die Betreuung ist exzellent, die Lernkurve enorm und das ehrenamtliche Engagement und die Expertise unseres Mentors Sven gar nicht hoch genug zu bewerten.

@Sven: Dein Mentoring mit lengoo ist schon viele Monate her. Das Ende des Mentorings war aber nicht auch das Ende Eures Kontakts?

Ja, wir haben uns auch nach dem Ende der offiziellen Mentoringzeit nicht aus den Augen verloren. Mehr noch - wir haben uns sogar gerade erst dazu entschlossen, gemeinsam Büroräume am Ludwigsplatz zu nutzen. Das Team von lengoo ist mir sehr ans Herz gewachsen. Meines Erachtens finden sich hier Charaktere, die sich sehr gut ergänzen. Offene Gesprächskultur, viel gute Laune, knackige Schlagzahl im Operativen. So macht es Spaß!

Seit dem Mentoring und über das Mentoring hinaus pflegen wir auch intensive geschäftliche Beziehungen. Für unser neues Mallorca-Portal www.holamallorca.com beispielsweise hat lengoo viele der Berichte und Tipps zu Orten, Sehenswürdigkeiten und Stränden auf der Deutschen liebsten Insel redaktionell erstellt - in einer tollen Qualität. Das ist ein neues Geschäftsfeld, das lengoo neben der reinen Übersetzung auch bietet. Ich halte das Thema der redaktionellen Texterstellung gerade für Internetportale für eine ideale Ergänzung zur reinen Übersetzungstätigkeit.

@Sven: Welche strategischen Themen hast Du im Rahmen des Mentorings mit dem Gründerteam bearbeitet?

Im Grunde ging es um die Platzierung des Unternehmens im bestehenden Markt der klassischen Übersetzungsbüros. Wir wollten diese Branche mit einem frischen Ansatz ein wenig durchlüften und die Marke modern platzieren. Das ist mit dem neuen Markenauftritt sehr gut gelungen, wie ich meine. Weiterhin hat das Unternehmen lange Zeit am Vertriebsmodus operiert. In diesem Tätigkeitsumfeld wird viel über Empfehlungsmarketing gearbeitet. Da brauchte das Unternehmen langen Atem. Das hat sich schlussendlich aber bezahlt gemacht. Der Name lengoo gewinnt mehr und mehr an Bedeutung in der Übersetzungsbranche. Die im Nachhinein interessanteste Erkenntnis war, dass lengoo das markanteste Alleinstellungsmerkmal überhaupt irgendwann fallen ließ. Zu Beginn stand das Thema "Studentische Muttersprachler übersetzen für Sie" im Vordergrund. Der Markt hatte allerdings die Vorteile der Hochqualifizierung und der Sprachqualität der Studenten nicht genug gewürdigt. Vielmehr stellte sich ein unterschwelliges Unsicherheitsgefühl beim Auftraggeber ein. Was? Die lassen Studenten diesen Job machen? Da scheinen in der Tat Schranken im Kopf zu existieren. Nun hat lengoo das stark reduziert und alles sitzt.

Interessant war weiterhin die Strategie, die Arbeitsprozesse zu digitalisieren. Hunderte von Studenten, Tickets, Jobs, Aufträge, Dateien etc. schrien nach einer Weblösung, um die wiederkehrenden Arbeiten effizient zu gestalten. Auch das ist umgesetzt und spart nun allen viel Zeit. Wichtig ist zu erwähnen, dass das Unternehmen selbst den allergrößten Anteil an dieser Entwicklung hat. Als Mentor kann man nur unterstützen, ermutigen, Augen öffnen und die richtigen Fragen stellen. Und manchmal einfach nur zuhören und Tipps geben, wie man es selbst machen würde.

@Sven: Warum engagierst Du dich als ehrenamtlicher Mentor im CyberForum?

Vielleicht liegt es daran, dass ich dem CyberForum seit 1997 angehöre und damals als Neuling im Unternehmersein selbst massiv von dem Netzwerk profitierte, seine Tragweite also früh verstand. Weiterhin bin ich mit Mitte Vierzig immer noch so etwas wie ein notorischer Gründer. Ich liebe es einfach, wenn Neues entsteht, wenn Dinge eingerissen werden, um sie neu und besser wieder aufzubauen. Es ist immer eine sehr schwierige, oft mühsame Zeit, bis Unternehmen mal Luft unter die Flügel kriegen. Aber diese Zeit ist auch so intensiv, so ehrlich. Man kann als Coach so viel mit den Gründern zusammen erleben. Ideen kommen und gehen, Teams haben Konflikte zu lösen, der Markt reagiert unkalkuliert. Es ist eine ungeschönte, authentische Phase eines Unternehmens. Dieses liegt mir sehr viel mehr als Unternehmen, die groß und schwer sind und in denen viel Politik vorherrscht und man sich eher Powerpoints um die Ohren haut als den Kunden anzurufen.

Weitere Informationen zu Mentoring und Coaching im CyberForum gibt es hier.




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